Die besten Telemedizin-Anbieter für Cannabis im Vergleich
Anbieter |
Kosten Erstrezept |
Kosten Folgerezept |
Sitz des Anbieters |
Website |
Medi420 |
€14,99 |
€14,99 |
Deutschland |
medi420.de |
Bloomwell |
€0,00 |
€0,00 |
Deutschland |
bloomwell.de |
Cann Express |
€4,99 |
€4,99 |
Polen |
cann.express |
Privatrezept.net |
€14,99 |
€14,99 |
Zypern |
privatrezept.net |
MedCanOneStop |
€14,99 |
€14,99 |
Deutschland |
medcanonestop.com |
DoktorABC |
€18,90 |
€18,90 |
Großbritannien |
doktorabc.com |
CannGo |
€14,99 |
€14,99 |
Polen |
canngo.express |
Weed.de |
€9,95 |
€9,95 |
Deutschland |
weed.de |
GoEasy |
€14,90 |
€9,90 |
Deutschland |
goeasy.de |
Nordleaf |
€19,90 |
€19,90 |
Irland |
nordleaf.de |
GreenMedical |
€9,95 |
€9,95 |
Deutschland |
greenmedical.health |
123Can |
€19,99 |
€19,99 |
Deutschland |
123can.de |
5Swan |
€25,00 |
€25,00 |
Deutschland |
5swan.de |
CanDoc |
€0,00 |
€0,00 |
Irland |
can-doc.de |
Canify Clinics |
€99,00 |
€29,00 |
Deutschland |
canifyclinics.com |
Canncura |
€100,00 |
€19,92 |
Deutschland |
canncura.de |
CannaZen |
€4,99 |
€4,99 |
Deutschland |
cannazen.de |
caremed² |
€85,00 |
€25,00 |
Deutschland |
caremed-cannabis.de |
CNABIS |
€130,00 |
€93,00 |
Deutschland |
cnabis.de |
Dr. Ansay |
€0,00 |
€14,20 |
Malta |
dransay.com |
enmedify |
€75,00 |
€39,00 |
Deutschland |
enmedify.com |
EvoCan |
€100,00 |
€16,00 |
Deutschland |
evocan.de |
HERBSCARE |
€49,00 |
€19,00 |
Deutschland |
herbscare.de |
Kanna Medics |
€49,51 |
€32,00 |
Deutschland |
kanna-medics.de |
Nowomed |
€59,00 |
€17,00 |
Deutschland |
nowomed.de |
Telecan |
€35,00 |
€29,00 |
Deutschland |
telecan.de |
Das Wichtigste auf einen Blick
Diese wichtigsten Erkenntnisse helfen Ihnen, den Weg zu medizinischem Cannabis in Deutschland zu verstehen und die richtige Entscheidung für Ihre Situation zu treffen.
• Vereinfachter Zugang seit April 2024: Cannabis auf Rezept wird nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft und kann auf normalen Rezepten verschrieben werden.
• Kosten variieren stark zwischen Anbietern: Erstberatungen kosten zwischen 9,90 € und 115 €, Folgerezepte ab 1,00 € – Preisvergleich lohnt sich.
• Drei Voraussetzungen für Kostenübernahme: Schwerwiegende Erkrankung, ausgeschöpfte Standardtherapien und begründete Aussicht auf Besserung erforderlich.
• Telemedizin ermöglicht schnellen Zugang: Online-Plattformen bieten oft 24-48h Bearbeitung ohne Wartezeiten, jedoch mit unterschiedlicher Beratungsqualität.
• Chronische Schmerzen häufigste Indikation: 76,4% aller Cannabis-Verschreibungen erfolgen zur Schmerzbehandlung bei verschiedenen Grunderkrankungen.
Die Cannabis-Therapie bietet eine wertvolle Alternative für Patienten, bei denen herkömmliche Behandlungen nicht ausreichen. Mit der richtigen Vorbereitung und dem passenden Anbieter ist der Zugang heute deutlich einfacher als noch vor wenigen Jahren.
Cannabis auf Rezept in Deutschland: Kosten, Ablauf & Voraussetzungen
Cannabis auf Rezept – für viele Patienten mit chronischen Leiden ist das seit 2017 eine echte Alternative geworden, als das Gesetz "Cannabis als Medizin" in Kraft trat. Wer unter schwerwiegenden Erkrankungen leidet und mit herkömmlichen Therapien nicht weiterkommt, kann seitdem auf medizinisches Cannabis zurückgreifen. Die Zahlen sprechen für sich: In mehr als drei Viertel aller Fälle (76,4%) werden Cannabisarzneimittel zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt – trotzdem bleibt diese Therapieform für viele Menschen noch außer Reichweite.
Wir bei Hanfify wollen dir zeigen, wie der Weg zum Cannabis-Rezept wirklich funktioniert. Denn die Kostenspanne ist beträchtlich: Cannabis-Rezepte gibt's bereits ab 1,00 €, Cannabisblüten sind ab 3,60 € zu haben. Der Haken? Beratungskosten und Rezeptgebühren musst du häufig aus eigener Tasche zahlen. Zwar haben Versicherte mit schwerwiegenden Erkrankungen grundsätzlich einen Anspruch auf Cannabis – aber die Krankenkasse muss die erste Verordnung erst genehmigen.
Was bedeutet das konkret für dich? Wie läuft die Verschreibung ab, welche Kosten kommen auf dich zu und welche Voraussetzungen musst du erfüllen? Wir klären alle wichtigen Fragen rund um Cannabis auf Rezept – von der Kostenübernahme durch die Krankenkasse bis hin zu den verschiedenen Anbietern auf dem Markt.
Was bedeutet Cannabis auf Rezept?
Medizinisches Cannabis hat sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Behandlungsoption entwickelt. Aber was genau steckt dahinter, wenn Ärzte Cannabis verschreiben? Und wie sieht die rechtliche Situation heute aus?
Definition von medizinischem Cannabis
Medizinisches Cannabis umfasst verschiedene Produkte aus der Cannabispflanze, die gezielt zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Das Spektrum reicht von getrockneten Blüten über Extrakte bis hin zu standardisierten Fertigarzneimitteln mit den Wirkstoffen Dronabinol (THC) oder Nabilon.
Die therapeutische Wirkung beruht hauptsächlich auf zwei Wirkstoffen: Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC wirkt aktivierend, stimmungsaufhellend und körperlich mobilisierend – außerdem kann es Brechreiz dämpfen. CBD hingegen zeigt angstlösende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Cannabis kommt medizinisch zum Einsatz, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
-
Du leidest unter einer schwerwiegenden Erkrankung
-
Andere anerkannte Behandlungen stehen nicht zur Verfügung oder haben nicht geholfen
-
Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Cannabis in deinem Fall wirken könnte
Unterschied zwischen Blüten, Extrakten und Fertigarzneien
Die verschiedenen Cannabis-Darreichungsformen unterscheiden sich erheblich in Wirkung und Anwendung.
Cannabisblüten sind die getrockneten, unverarbeiteten Blütenstände der weiblichen Cannabispflanze. Sie enthalten das komplette Spektrum an Cannabinoiden, Terpenen und anderen natürlichen Wirkstoffen. Der Apotheker wiegt sie nach ärztlicher Verschreibung individuell ab und verpackt sie. Du kannst die Blüten mit speziellen Vaporizern inhalieren, als Tee zubereiten oder in Gebäck verarbeiten – vom Rauchen als Joint raten Mediziner aus gesundheitlichen Gründen ab.
Cannabisextrakte sind konzentrierte Wirkstofflösungen, die durch CO2- oder Ethanol-Extraktion gewonnen werden. Diese öligen Präparate werden meist oral eingenommen und ermöglichen eine präzisere Dosierung. Im Vergleich zur Inhalation setzt die Wirkung langsamer ein – nach etwa 60-90 Minuten – hält dafür aber deutlich länger an, bis zu zehn Stunden.
Fertigarzneimittel wie Sativex® oder Canemes® haben eine standardisierte Zusammensetzung. Anders als Blüten und Vollspektrum-Extrakte enthalten sie ausschließlich Reinstoffe, keine weiteren Cannabinoide oder Terpene. Das garantiert eine gleichbleibende Dosierung, schließt aber den sogenannten "Entourage-Effekt" aus – das Zusammenspiel verschiedener Pflanzenstoffe.
Warum gibt es so wenige zugelassene Fertigarzneimittel? Cannabis ist ein Naturprodukt mit natürlichen Schwankungen im Wirkstoffgehalt. Eine völlig gleichbleibende Zusammensetzung, wie sie für Fertigarzneimittel vorgeschrieben ist, lässt sich dadurch kaum erreichen.
Rechtlicher Status seit April 2024 (MedCanG)
Seit dem 1. April 2024 hat sich rechtlich einiges geändert. Das neue "Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis" (CanG) brachte eine wichtige Neuerung: Cannabis zu medizinischen Zwecken wurde aus dem Betäubungsmittelgesetz in ein eigenes Gesetz überführt – das Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG).
Was bedeutet das für dich? Die Verschreibung wurde deutlich einfacher. Medizinisches Cannabis gilt nicht mehr als Betäubungsmittel und wird deshalb auf normalen Rezepten verschrieben – sogar als eRezept. Das betrifft Cannabisblüten, Extrakte und Dronabinol-Präparate.
Wichtig zu wissen: Nabilon (Canemes®) bildet eine Ausnahme. Dieser Wirkstoff muss weiterhin auf einem Betäubungsmittelrezept verordnet werden, da er nach wie vor im BtMG gelistet ist.
Das MedCanG definiert medizinisches Cannabis als "Pflanzen, Blüten und sonstige Pflanzenteile der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen, die aus einem Anbau stammen, der zu medizinischen Zwecken unter staatlicher Kontrolle erfolgt, sowie Delta-9-Tetrahydrocannabinol einschließlich Dronabinol und Zubereitungen aller vorgenannten Stoffe".
Verschreiben dürfen Cannabis ausschließlich Ärztinnen und Ärzte. Die Abgabe an Patienten erfolgt nur über Apotheken gegen Vorlage der Verschreibung. Für die Überwachung ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zuständig, während die Landesbehörden den Umgang in Arztpraxen und Apotheken kontrollieren.
Wie läuft die Verschreibung ab?
Du fragst dich, wie du tatsächlich an dein Cannabis-Rezept kommst? Der Prozess ist strukturierter, als viele denken – aber auch zugänglicher, als früher. Von der ersten Beratung bis zum Folgerezept gibt es klare Schritte, die sowohl für dich als Patient als auch für Ärzte eindeutig definiert sind.
Erstberatung: Was passiert beim ersten Termin?
Der Startpunkt jeder Cannabis-Therapie: ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt. Hier wird geprüft, ob medizinisches Cannabis in deinem Fall überhaupt sinnvoll ist. Der behandelnde Arzt untersucht deine individuelle Situation und entscheidet, ob eine Verschreibung gerechtfertigt ist.
Was steht typischerweise auf der Agenda?
-
Deine bisherige Krankengeschichte und bereits durchgeführte Therapien
-
Aktuelle Beschwerden und Symptome
-
Mögliche Kontraindikationen oder Risiken
-
Deine Erwartungen an die Cannabis-Therapie
Hilfreich sind medizinische Unterlagen: Arztbriefe, frühere Diagnosen oder Befunde aus vorherigen Behandlungen. Diese Dokumente erleichtern dem Arzt die Einschätzung deiner gesundheitlichen Situation und unterstützen bei der Entscheidungsfindung.
Wichtig zu wissen: Die finale Entscheidung über die Rezeptvergabe liegt immer beim behandelnden Arzt. Dieser prüft nicht nur die medizinischen Voraussetzungen, sondern auch, ob eine Fernbehandlung in deinem konkreten Fall vertretbar ist. Grundsätzlich darf jeder Arzt ein Cannabis-Rezept ausstellen – vorausgesetzt, die Behandlung verspricht eine Linderung deiner Symptome.
Folgerezept: Wann und wie wird es ausgestellt?
Hier wird's praktisch: Ein Cannabis-Folgerezept ermöglicht die unkomplizierte Fortsetzung einer bereits laufenden und erfolgreichen Cannabis-Therapie. Der große Vorteil? Du musst nicht jedes Mal erneut durch ein ausführliches Arztgespräch.
Läuft deine aktuelle Cannabis-Therapie gut und die verschriebene Sorte wirkt wie gewünscht? Dann kannst du das Folgerezept meist schnell und unkompliziert ausstellen lassen – mittlerweile auch problemlos online.
Entscheidend ist nicht eine dicke Krankenakte, sondern dass der Arzt über die Wirksamkeit deiner bisherigen Therapie informiert ist. Oft reicht schon ein Online-Fragebogen. Die Bearbeitung geht flott: Meist dauert es nur 24–48 Stunden von der Antragstellung bis zur Abholung oder dem Versand.
So läuft ein Online-Folgerezept typischerweise ab:
-
Online-Fragebogen zur bisherigen Therapie ausfüllen
-
Überprüfung deiner persönlichen Daten
-
Ärztliche Prüfung deines Falls anhand deiner Angaben
-
Erstellung der Verschreibung
-
Einlösen des Rezepts in einer Apotheke deiner Wahl
Ein Hinweis: Das Folgerezept gilt normalerweise nur für das gleiche Produkt, die gleiche Menge und Dosierung wie zuvor. Änderungen? Die kannst du beim nächsten Fragebogen angeben oder im nächsten Arztgespräch besprechen.
Videosprechstunde vs. Vor-Ort-Termin
Je nach deinem Beschwerdebild kann die Eignung für ein Cannabis-Rezept vollständig über telemedizinische Wege festgestellt werden. Das eröffnet dir zwei Optionen: den klassischen Vor-Ort-Termin oder die digitale Videosprechstunde.
Bei der Videosprechstunde analysiert das medizinische Fachpersonal in einem persönlichen Gespräch deine gesundheitliche Situation, bisherige Behandlungen und mögliche Kontraindikationen. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Anfahrtswege, keine Wartezeiten im Wartezimmer und oft schnellere Terminverfügbarkeit.
Rechtlich und medizinisch gibt's keinen Unterschied zwischen Online- und klassischen Vor-Ort-Rezepten. Online-Rezepte für Cannabis sind jedoch – je nach Wohnort – oft zugänglicher als das Pendant aus der Hausarztpraxis. Viele telemedizinische Plattformen arbeiten zudem mit Ärzten zusammen, die auf Cannabis spezialisiert sind und entsprechende Erfahrung mitbringen.
Nach der Rezeptausstellung wird dieses entweder direkt an eine Apotheke übermittelt oder dir zugestellt. Anschließend kannst du das Rezept in einer cannabis-führenden Apotheke einlösen – vor Ort oder über eine Versandapotheke mit Lieferung nach Hause.
Was kostet ein Cannabis-Rezept?
Die Kostenfrage beschäftigt praktisch jeden, der über Cannabis als Medizin nachdenkt. Seit April 2024 ist der Zugang zwar einfacher geworden – trotzdem variieren die Preise zwischen den Anbietern erheblich. Wir zeigen dir, welche Kosten wirklich auf dich zukommen.
Erstberatung – was zahlst du für den ersten Termin?
Der erste Schritt kostet unterschiedlich viel, je nachdem wo du hingehst. Die Spanne ist beträchtlich: Während manche Telemedizin-Anbieter zeitweise kostenlose Erstberatungen anbieten, verlangen andere zwischen 9,90 € und 115 €. Etablierte Plattformen wie Nowomed berechnen etwa 59 € für das Erstgespräch.
Hinter diesen Preisen steckt die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). GoMedicus beispielsweise berechnet 50,94 €, was der Abrechnung nach GOÄ-Ziffern 1 und 34 zum 2,3-fachen Satz entspricht.
Wichtig zu wissen: Diese Kosten musst du normalerweise selbst tragen. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Beratungskosten für medizinisches Cannabis nur in seltenen Fällen.
Folgerezepte – deutlich günstiger
Hast du erst mal ein Cannabis-Rezept erhalten, wird's günstiger. Folgerezepte kosten meist weniger als die Erstberatung, aber auch hier unterscheiden sich die Preise stark:
-
GreenMedical: 9,95 €
-
Dransay: ab 14,20 €
-
5Swan: gestaffelte Preise – das zweite Videogespräch mit Rezept kostet 65 €, ab dem dritten Termin dann nur noch 25 €
-
Andere Anbieter: zwischen 7,99 € und 39 € pro Folgerezept
Bei GoMedicus kannst du zwischen reiner Therapiekontrolle mit Folgerezept (10,72 €) und ausführlicher ärztlicher Folgeberatung (30,60 €) wählen. Praktisch für alle, die nur schnell ihr gewohntes Rezept brauchen.
Achtung: Viele Anbieter verlangen nach mehreren Folgerezepten wieder ein ärztliches Gespräch. Bei 5Swan ist das nach drei Folgerezepten der Fall.
Zusatzkosten, die dazukommen können
Neben den reinen Rezeptkosten fallen oft weitere Gebühren an:
Videosprechstunden kosten extra, wenn sie nicht schon im Grundpreis enthalten sind:
Anders bei tetrapy: Dort ist die Videosprechstunde im Abo-Modell für 9,99 € pro Monat bereits drin.
Sonderformulare wie das Cannabis-Schengen-Formular für Reisen innerhalb Europas kosten bei GreenMedical 19,95 €.
Versandkosten handhaben die Anbieter unterschiedlich. DoktorABC bietet kostenlosen Versand, andere berechnen diese Leistung separat.
Die gute Nachricht: Genehmigt deine Krankenkasse den Antrag auf Kostenübernahme, zahlst du nur die reguläre Rezeptgebühr von 5 bis 10 Euro. Das klappt allerdings nicht immer, sodass viele Patienten die Kosten als Privatrezept selbst tragen müssen.
Die Medikamentenkosten selbst? Auch hier gibt's große Unterschiede. Deutsche Cannabisblüten kosten in der Apotheke etwa 10,30 Euro pro Gramm, ausländische Sorten oft mehr. Bei DoktorABC starten die Therapieprodukte bei 3,81 €.
Welche Anbieter gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Der Markt für Cannabis auf Rezept ist mittlerweile richtig groß geworden. Dutzende Telemedizin-Plattformen buhlen um Patienten und versprechen schnelle, günstige Rezepte. Doch Vorsicht: Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind gewaltig – nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Qualität der Beratung und dem Service.
Die Schnäppchenjäger: Günstige Anbieter im Vergleich
Wer sparen will, hat mittlerweile eine große Auswahl. Die Preise für Cannabis-Rezepte gehen richtig auseinander:
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CanDoc: Lockt mit Aktionen wie dem "Summer Deal" – 0€ für Erstrezepte, Folgerezepte ab 5€
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docnow24: Pauschal 9€ für alle Rezepte, egal ob Erst- oder Folgerezept
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GreenMedical: 13,90€ pro Rezept, dafür ohne versteckte Zusatzkosten
-
Dr. Ansay: Ab 14,20€, wirbt regelmäßig mit kostenlosen Erstrezept-Aktionen
Im Vergleich dazu sind etablierte Anbieter wie Telecan (35-50€), 5Swan (50€) oder Canncura (bis zu 115€ für Erstgespräche) deutlich teurer. Aber Achtung: Günstig bedeutet oft auch oberflächlich. Viele Billig-Anbieter arbeiten nur mit simplen Online-Fragebögen, während teurere Plattformen ausführliche Beratungsgespräche bieten.
Service macht den Unterschied: Was bekommst du für dein Geld?
Die Anbieter unterscheiden sich nicht nur beim Preis – auch der Leistungsumfang variiert stark:
Beratung: Von Fragebogen bis Videosprechstunde
Produktauswahl: Klein oder riesig?
Extras, die den Alltag erleichtern:
-
Direkter Rezeptversand an die Apotheke – standard bei den meisten Anbietern
-
Patientenausweise oder Schengen-Formulare für Reisen ins Ausland bei Bloomwell und Kanna Medics
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Preisvergleiche und Live-Bestände bei Weed.de
Der große Pluspunkt fast aller Telemedizin-Anbieter: Das Rezept kommt meist innerhalb von 24 Stunden, manchmal sogar in wenigen Stunden.
Online vs. klassische Praxis – was passt zu dir?
Die Digitalisierung hat auch vor Cannabis-Rezepten nicht haltgemacht. Beide Wege haben ihre Berechtigung:
Warum Online-Plattformen punkten:
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Keine nervigen Wartezeiten oder Terminsuche
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Perfekt für Menschen auf dem Land ohne Cannabis-Ärzte in der Nähe
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Oft innerhalb von Stunden statt Wochen zum Rezept
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Ärzte sind meist spezialisiert auf Cannabis als Medizin
Was für klassische Praxen spricht:
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Persönliche Untersuchung bei komplexen Krankheitsbildern
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Ausführlichere Beratung im direkten Gespräch
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Bessere Einbettung in die Gesamtbehandlung
Allerdings gibt's auch Kritik an manchen Online-Anbietern. Die Bundesapothekerkammer bemängelt, dass Rezepte "häufig nur auf Basis standardisierter Online-Fragebögen mit minimaler diagnostischer Tiefe" ausgestellt werden. Der Bund der Deutschen Cannabis-Patienten warnt sogar vor einer Vermischung von medizinischem und Freizeitkonsum.
Einige Anbieter wie Kanna Medics oder Bloomwell bieten mittlerweile hybride Modelle an – sowohl Vor-Ort-Termine in verschiedenen deutschen Städten als auch Online-Optionen.
Unser Rat: Schau nicht nur auf den Preis. Seriosität, Beratungsqualität und der gesamte Service sollten stimmen – schließlich geht's um deine Gesundheit.
Was musst du als Patient mitbringen?
Cannabis auf Rezept klingt erst mal unkompliziert – ist es aber nicht ganz. Denn auch wenn theoretisch jeder Arzt medizinisches Cannabis verschreiben darf, gelten klare Spielregeln. Die wichtigste Frage: Ist die Cannabis-Therapie in deinem Fall medizinisch wirklich sinnvoll?
Die drei Grundvoraussetzungen
Für Cannabis auf Rezept müssen drei zentrale Bedingungen erfüllt sein:
-
Du musst eine schwerwiegende Erkrankung haben
-
Herkömmliche Therapien müssen bereits ausgeschöpft sein oder nicht vertragen werden
-
Es muss eine begründete Aussicht bestehen, dass Cannabis deinen Krankheitsverlauf positiv beeinflusst oder schwere Symptome lindert
Der Knackpunkt? Das Gesetz definiert nicht genau, welche Erkrankungen als "schwerwiegend" gelten. Letztendlich entscheidet der behandelnde Arzt, ob eine Cannabistherapie in deinem individuellen Fall medizinisch vertretbar ist.
Die häufigsten Anwendungsgebiete sind mittlerweile gut etabliert: chronische Schmerzen, Multiple Sklerose, Schlafstörungen, Angststörungen, Depressionen, ADHS bei Erwachsenen, Tourette-Syndrom sowie Appetitlosigkeit und Übelkeit bei Krebserkrankungen.
Diese Unterlagen solltest du vorbereiten
Was brauchst du konkret für die Cannabis-Verschreibung? Am besten bereitest du folgende Dokumente vor:
-
Aktuelle medizinische Befunde, die deine Diagnose belegen
-
Dokumentation bisheriger Behandlungsversuche und deren Wirksamkeit
-
Bei Kassenantrag: ausführliche Schilderung des bisherigen Behandlungsverlaufs
-
Gültiger Ausweis zur Identifikation und Altersprüfung
Besonders wichtig: Du musst nachweisen können, dass herkömmliche Therapien nicht ausreichend geholfen haben oder unverträglich waren. Alternativ kann der Arzt auch begründen, warum eine Standardtherapie in deinem Fall nicht möglich ist – etwa wegen Kontraindikationen.
Die ärztliche Entscheidung basiert immer auf der sogenannten "Indikation" – also der medizinischen Einschätzung, ob Cannabis bei deiner konkreten Erkrankung sinnvoll und vertretbar ist.
Kein Problem ohne Vorbefunde
Du hast keine umfangreichen Krankenakten oder keinen Zugang zu deiner vollständigen Behandlungsgeschichte? Das ist kein Ausschlusskriterium. Mehrere Wege führen trotzdem zum Cannabis-Rezept:
-
Viele Telemedizin-Anbieter arbeiten mit detaillierten Fragebögen, die als Grundlage für die ärztliche Einschätzung dienen
-
Bei ausführlichen Erstberatungen kann die Diagnose auch direkt gestellt werden
-
Falls nötig, lässt sich ein persönlicher Arzttermin vereinbaren, um die notwendigen Befunde zu erheben
Wichtig zu wissen: Ohne ausreichende medizinische Dokumentation wird es schwieriger, eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu bekommen. Viele Patienten entscheiden sich daher zunächst für ein Privatrezept und tragen die Kosten selbst.
Die telemedizinische Behandlung funktioniert nur dann, wenn nach strenger Einzelfallprüfung kein persönlicher Arztkontakt zwingend nötig ist. Bei Unsicherheiten lohnt es sich, spezialisierte Anbieter zu kontaktieren, die Erfahrung mit Cannabis als Medizin haben und entsprechend beraten können.
Zahlt die Krankenkasse für Cannabis auf Rezept?
Die große Frage, die fast alle Patienten beschäftigt: Wer trägt am Ende die Kosten für die Cannabis-Therapie? Die Antwort ist komplex – denn obwohl gesetzlich Versicherte grundsätzlich einen Anspruch haben, hängt die Kostenübernahme von mehreren Faktoren ab.
Die drei Grundvoraussetzungen für eine Kostenübernahme
Damit deine Krankenkasse die Behandlung übernimmt, müssen drei zentrale Bedingungen erfüllt sein:
Erstens: Du musst an einer schwerwiegenden Erkrankung leiden. Was genau darunter fällt, definiert das Gesetz bewusst nicht – die Entscheidung liegt beim behandelnden Arzt.
Zweitens: Herkömmliche Standardtherapien müssen ausgeschöpft sein oder können in deinem Fall nicht angewendet werden. Das bedeutet: Entweder haben bisherige Behandlungen nicht gewirkt, du hast sie nicht vertragen oder es sprechen medizinische Gründe dagegen.
Drittens: Es muss eine begründete Aussicht bestehen, dass Cannabis deinen Krankheitsverlauf positiv beeinflusst oder schwerwiegende Symptome lindert. Große Studien sind dafür nicht nötig – wissenschaftliche Erkenntnisse müssen aber vorhanden sein.
Wichtig zu wissen: Privatversicherte haben es einfacher. Bei ihnen gibt es keinen Genehmigungsvorbehalt – die Kostenerstattung erfolgt nach den jeweiligen Vertragsbedingungen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt.
So funktioniert der Genehmigungsprozess
Der Antrag auf Kostenübernahme muss vor der ersten Verordnung bei der Krankenkasse eingereicht werden. Dabei solltest du deinen bisherigen Behandlungsverlauf ausführlich dokumentieren – je detaillierter, desto besser stehen die Chancen.
Die Entscheidungsfristen sind klar geregelt:
Wird dein Antrag abgelehnt, kannst du innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen. Unser Tipp: Lass dir dabei von deinem Arzt helfen – eine fundierte ärztliche Stellungnahme kann den Unterschied machen.
Seit April 2024 gibt es eine wichtige Neuerung: Bestimmte Fachärzte können Cannabis auch ohne vorherige Genehmigung verschreiben. Die gesetzlichen Vorgaben müssen aber weiterhin eingehalten werden.
Sonderregelungen für Palliativpatienten
Palliativpatienten haben deutlich bessere Karten – hier gelten verkürzte Verfahren:
Bei SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung): Keine Genehmigung mehr erforderlich.
Bei AAPV (Allgemeine Ambulante Palliativversorgung): Die Krankenkasse muss binnen drei Tagen entscheiden.
Fortsetzung nach Klinikaufenthalt: Auch hier gilt die verkürzte Drei-Tage-Frist.
Praktisch bedeutet das: Wenn deine Cannabis-Therapie bereits läuft und du nur die Dosis anpasst oder die Blütensorte wechselst, brauchst du keinen neuen Antrag. Erst bei grundlegenden Änderungen – etwa dem Umstieg von Blüten auf Fertigarzneimittel – wird eine neue Genehmigung fällig.
Unser Fazit
Cannabis auf Rezept ist heute eine echte Option – keine Frage. Seit 2017 haben Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen eine Alternative, wenn klassische Therapien versagen. Besonders bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose oder Appetitlosigkeit durch Krebsbehandlungen kann medizinisches Cannabis den entscheidenden Unterschied machen.
Das neue MedCanG ab April 2024 hat vieles vereinfacht. Kein Betäubungsmittelrezept mehr, normale Verschreibung möglich – das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Trotzdem bleibt die Kostenfrage. Zwischen 9,90 € und 115 € für eine Erstberatung – da lohnt sich der Vergleich definitiv. Und auch wenn gesetzlich Versicherte theoretisch Anspruch auf Kostenübernahme haben, zahlen viele erst mal selbst.
Die Digitalisierung hat den Zugang deutlich erleichtert. Online-Plattformen bieten oft schnellere Termine und spezialisierte Ärzte. Aber Vorsicht vor Billiganbietern, die nur Fragebögen abarbeiten – eine seriöse medizinische Beratung sollte schon drin sein.
Was uns wichtig ist: Cannabis als Medizin gehört in ärztliche Hände, nicht in die Grauzone. Wer sich dafür interessiert, sollte seine Unterlagen sammeln, Anbieter vergleichen und den Weg gehen, der zur eigenen Situation passt.
Unser Standpunkt bleibt klar: Patienten haben das Recht auf alle verfügbaren Therapieoptionen – Cannabis eingeschlossen. Wer unter schweren Beschwerden leidet, sollte diese Möglichkeit nicht ungenutzt lassen.